Freitag, 17. Juli 2009

Aufräumen führt nur zu noch mehr Chaos!

Seit letzten Sonntag ist mein Leben wieder aufgeräumt. 8 Stunden habe ich dafür gebraucht. Inkl. pflanzen eines kleinen Baumes! Das kann sich alles jetzt sehr gut sehen lassen, wie ich finde. Mehr aber auch nicht...

Ich betrete seitdem meine Wohnung immer sehr ehrfürchtig und mit dem Gefühl, das Besuch da ist. Warum sonst liegt nichts rum? Oder erwarte ich Besuch? In Zeiten der Mobiltelefonie werden mir mind. 30 Minuten zum Aufräumen bleiben, wenn sich spontaner Besuch ankündigt. 30 Minuten sind eine halbe Ewigkeit. Justin Timberlake und Madonna brauchen beispielsweise nur 4 Minuten, um die Welt zu retten. Da werden mir 30 Minuten für die Herstellung einer oberflächugen Ordnung doch dicke reichen.

Gut. Oberflächlichkeit wird auf Dauer anstrengend. Das weiß jeder, der schon mal auf einer Filmpremiere oder sonst einer medienwirksamen Veranstaltung eingeladen war. Oberflächlichkeit ist daher in Tiefgründigkeit zu überführen. Zumindest immer mal wieder.

So geschehen am letzten Sonntag. Und jetzt? Es ist beschämend, aber ich wünsche mir meine Unordnung zurück! Jede hingeworfene Jacke, jeder im Bad ausgezogene Schuh mahnt mich zur Wiederherstellung der neuen Ordnung. Das ist Mühsam! Und Spaß macht es auch nicht. Der einzige Vorteil: ich beschäftige mich mal wieder mit den Dingen, die ich besitze.

Alles bekommt einen Platz oder wird direkt weggeschmissen. Klingt gut. Aber das bedeutet auch, dass nichts mehr da liegt, wo ich es wochenlang gesehen habe. Denn nun ist es weggeräumt. Aus den Augen aus dem Sinn. So suche ich seit Sonntag meine Büroschlüssel, meine Uhr, das Zweitaufladegerät zu meinem Handy und das Buch, das ich zu ende lesen wollte. Von den ganzen auf irgendwelche Zettel geschriebenen, super wichtigen Notizen fange ich erst gar nicht an. Es ist auch so schon schrecklich genug.

Ich habe daraus jetzt gelernt: Aufräumen ist gut und schön, aber es führt zu noch mehr Chaos und Unruhe im Leben. Wenn man eine schwache Persönlichkeit hat, rate ich dringend davon ab.

1 Kommentar:

Sally Cinnamon hat gesagt…

Aus den Augen aus dem Sinn ist nicht so schlimm, wie man denken mag:

only after disaster
can we be resurrected
it's only after you've lost
everything that you're
free to do anything

nothing is static,
everything is appalling (evolving),
everything is
falling apart