Dienstag, 11. August 2009

Wann hat eine Mutti mal Urlaub...

...oder: muss man sich als Mutti immer einmischen?!

Eine Sache, über die man sich im Rausch der Gefühle sicher keine Gedanken macht, ist wohl die Tatsache, dass manch spontaner Moment sich ein Leben lang auswirken kann.

Damit komme ich auch schon zur nächsten Frage: Wann wird man bzw. frau zur Mutti? Reicht da ein Wechsel des Kleidungsstils? Oder wird man etwa als Mutti geboren? Formt einen das Umfeld oder gar die Gesellschaft in die Mutter-Rolle? Oder sucht man sich die tatsächlich selbst aus? Ich glaube, das einzige, was man in diesem Prozess wirklich bewusst entscheidet, ist die Tatsache, KEINE Mutti zu werden. Ob mit oder ohne Kind...

Ich schätze, die Mutti-Rolle ergibt sich nebenbei, wenn man seine Prioritäten verschiebt, oder eben nicht. Jeder hat wohl schon einmal Bekanntschaft mit dem Gefühl gemacht, das in einem aufzusteigen beginnt, sobald ein Kind (gerne auch ein wildfremdes) voller Vertrauen die Hände nach dir ausstreckt. So viel unschuldige und unmittelbare Zuneigung spürt man selten. Es ist faszinierend, wunderschön und kinderleicht. Und man muss nicht zwangsläufig, nur weil man die Verantwortung für ein fremdes Leben übernommen hat, seine alten Gewohnheiten ändern und womöglich erwachsen werden.

Ein halbes Leben versuche ich nun schon, meine Gewohnheiten zu ändern, und erfolgreich war ich dabei noch nicht. Muss ich eigentlich auch gar nicht, denn meistens geht es mir blendend mit meinen Fehlern und Macken. Nur eben manchmal nicht. Da wäre ich gerne süß und klein und groß und stark und würde das Leben nur so und mit links meistern. Hach!
In schwachen Momenten denke ich tatsächlich, wenn alles anders wäre, wäre alles besser. Heute ist nicht so ein Moment. Es ist alles gut und ich kann entspannt aus dem Fenster schauen...

Da fällt mir meine Mutti ein. Sie würde jetzt nicht entspannt neben mir sitzen. Sie würde es nervös machen, den Stapel an Arbeit unberührt auf dem Schreibtisch liegen zu sehen. Sie hätte eine Menge guter Ratschläge auf Lager, die mich entweder auf die Palme bringen und die ich mit einem Lächeln quittieren würde. Unsere Leben sind so verschieden, wie es gerade geht. Und trotzdem versucht sie immer wieder, mir ihre Welt zu zeigen. Dass ich davon schon genug gesehen habe und es spannender finde, meine eigene Welt zu erkunden, kann sie nicht verstehen. Vielleicht ist das auch zu viel verlangt. Ich wünschte mir nur, dass sie auch mal Urlaub vom Mutti-Dasein macht, damit wir endlich Freunde werden...

1 Kommentar:

Sally Cinnamon hat gesagt…

Da möchte ich nur sagen: OLÉ! und *sniff*